1. NEIN. War klar, dass als allererster Punkt das vermeintliche Desinteresse für soziale Beziehungen kommen muss. Seit der Big Bang Theory ist ja allen klar, dass Hochbegabte einfach nicht zu normalen Beziehungen in der Lage sind. Was aber allen ernstzunehmenden wissenschaftlichen Erkenntnissen widerspricht. Und, so lesen wird, hier, haben Hochbegabte auch kein Interesse an sozialen Beziehungen. Möglicherweise haben sie aber nur kein Interesse am Büroklatsch, dem täglichen Smalltalk übers Wetter und an den Büro-Intrigen 😉.
2. JA. Es kann im Alltag einfach mühsam sein, immer auf die Langsameren warten zu müssen. Wer Laufen geht, sucht sich ja auch gleichschnelle Trainingspartner.
3. NEIN. Ich glaube nicht, dass sich hochbegabte Menschen nur über ihre Intelligenz definieren, auch wenn sie ein Bestandteil ihres Selbstbildes ist. Und ich glaube auch, dass die meisten hochbegabten Menschen den Austausch mit anderen intelligenten Menschen schätzen. IM Allgemeinen wissen sie auch, was sie alles nicht wissen.
4. JA. Hochbegabte Menschen langweilen sich schnell bei Routineaufgaben und können Langeweile i.a. nichts Positives abgewinnen. Ist ungefähr so befriedigend wie bei der roten Ampel zu stehen. Oder im Stau zu stecken.
5. JA. Hochbegabte Menschen betrachten ein Problem zumeist von allen Seiten – was es ihnen nicht unbedingt leichter macht, eine Entscheidung zu treffen.
Wahrscheinlich würden sich viele Hochbegabte an ihrem Arbeitsplatz wohler fühlen, wenn ihre KollegInnen und Chefs sich mehr auf ihre Persönlichkeit einstellen würden anstatt von ihnen zu erwarten, so zu sein wie alle anderen. Das fällt Hochbegabten nämlich oft schwer ;-).
Wer es nachlesen will:
Im englischen Original: https://hbr.org/2018/11/5-ways-smart-people-sabotage-their-success
Schon bei ihrem Ausspruch „ich möchte die Menschen mit Ordnung glücklich machen“ haben sich bei mir alle Haare aufgestellt. (Ganz zu schweigen von dem Augenblick, wo sie niederkniet, um sich bei dem Haus zu bedanken. Auch die Idee mich bei meiner Kleidung zu bedanken, finde ich eher befremdlich). Warum muss man denn immer Ordnung und Glück gleichsetzen? Man kann auch in einem perfekt aufgeräumten Haus unglücklich sein und in einem unordentlicher Wohnung glücklich. Ganz abgesehen davon, dass jeder Mensch seine eigenen Maßstäbe hinsichtlich seiner persönlichen Ordnung hat – wieso soll man sich hier nach fremden Maßstäben richten?
Das Aufräumen an sich finde ich jetzt nicht sonderlich originell – ob man nun nach Räumen oder Kategorien vorgeht, macht in meinen Augen keinen Unterschied...
Die Menschen in der Serie sagen am Ende tatsächlich, dass sie viel glücklicher sind und dass ihre Beziehung viel besser ist als vor dem Aufräumen. Das glaube ich ihnen gerne und es ist auch nicht weiter verwunderlich, haben sie doch gerade gemeinsam ein sehr großes Projekt geschafft. Um dieses Projekt erfolgreich abzuschließen, mussten sie miteinander sprechen, sich aufeinander abstimmen, Kompromisse machen, sie mussten Durchhaltevermögen haben, sich anhand ihrer Besitztümer sich ihrer Vergangenheit stellen. Sie konnten Überflüssiges loslassen und sich an dem freuen, was sie aufheben wollen. Nicht zuletzt hat ein aufgeräumtes Haus eine angenehme und positive Atmosphäre.
Aber nichts davon ist ursächlich auf die Kondo-Methode zurückzuführen... Jede andere Methode und jeder altbekannte Aufräumtrick hätte den gleichen Effekt gehabt – es geht nur um die Motivation, das Projekt gemeinsam und bis zum Ende durchzuhalten. Ich kann Ihnen versprechen, egal nach welcher Methode Sie aufräumen, Sie werden glücklich sein, wenn Sie fertig damit sind! Und dafür gibt es wohl billigere Methoden als Frau Kondo ;-).
PS: Mich würde auch sehr interessieren, wie es in den Häusern nach 1 oder 2 Jahre aussieht – ob die Menschen wirklich ordentlicher geworden sind...
Das (einzige?) Symptom ist leicht erklärt: Die Unfähigkeit, notwendige Dinge zeitgerecht zu erledigen, also z.B. Pakete zurückschicken; das Vermeiden von Telefonaten z.b. Schwierigkeiten, telefonisch einen notwendigen Termin zu vereinbaren.
Ob es sich bei diesen Verhaltensweisen tatsächlich um eine neue psychische Krankheit handelt und wie viele Millenials davon betroffen sind, kann ich nicht beurteilen, ich weiß aber:
Man braucht kein Millenial sein, um diese „Symptome“ zu kennen, das kann ich aus eigener Erfahrung sagen. Die Post nicht aus dem Postkasterl nehmen oder Briefe nicht öffnen zum Beispiel. (Aufgrund meiner Lebenserfahrung komme ich zum Schluss, dass sich Menschen anscheinend in der Art und Weise unterscheiden, wie sie mit den Aufgaben und Pflichten des Alltags umgehen.) So lange das Aufschieben im Rahmen bleibt und der Tag oder die Stunde kommt, wo man dann alles Liegengebliebene erledigt, sehe ich das Problem aber nicht.
Vielleicht sind manche der Millenials einfach „verwöhnte, unselbstständige Kinder“ und haben nie gelernt, die volle Verantwortung für ihr Leben zu übernehmen. (Nein, man muss nicht in der Schule lernen, wie man eine Steuererklärung auszufüllen hat – man kann sich das auch später eigenständig aneignen. Man muss auch nicht alles vorgesagt bekommen, was man zu tun hat. Man darf und muss selber denken.
Möglicherweise sind wir Menschen nicht dazu geschaffen, 24 Stunden am Tag mit der ganzen Welt vernetzt zu sein und möglicherweise tut es uns nicht gut, ständig mit einer unbewältigbaren Menge von „Informationen“ überschüttet zu werden, die auch noch angeklickt, gesehen, beurteilt und geliked werden wollen. Vielleicht verlieren wird dadurch „die Bodenhaftung“, also die Verbindung zu den Banalitäten des Alltags.
Und möglicherweise tut es uns auch nicht gut, wenn ein Großteil unseres Alltags über Internet, Emails und Apps „läuft“ - da verlernt man dann vielleicht die direkte Kommunikation mit lebenden Menschen ;-).